Gedenkstättenfahrten - Gegen das Vergessen

Neben Führungen und pädagogisch gestützen Angeboten sind das eigenständige Erkunden im Gelände, das Recherchieren und Erarbeiten von Zusammenhängen zu selbst gewählten Fragestellungen, die Arbeit mit Biografien und die Begegnung mit verschiedensten Quellen besonders geeignete und beliebte Lernformen. Die Verknüpfung von Vorwissen über nationalgeschichtliche Ereignisse und Prozesse mit deren konkreter Ausprägung vor Ort fördert die historische Vorstellungskraft bei Schülern und prägt nachhaltig deren Geschichtswissen.

Eine Auseinandersetzung mit der Geschichte Buchenwalds bei Weimar berührt Jugendliche oft tief, sie regt zum Nachdenken über Vergangenheit und deren Bedeutung für die Gegenwart an und kann somit zur Ausprägung persönlicher Einstellungen und Haltungen beitragen. Für die Durchführung von Exkursionen ab Klassenstufe 9 hält die Gedenkstätte verschiedene Formate bereit, z.B. die Vorführung eines Einführungsfilmes mit anschließender Überblicksführung durch das ehemalige Lager und Vortrag zur Geschichte an einem Lagermodell, die Begleitung durch das ehemalige Krematorium und einer selbständigen Erkundung im Museum. Es sollten zwischen 3 und 5 Stunden eingeplant werden.

Auschwitz-Birkenau liegt ca. 60 km von Krakau entfernt. Die Tour führt Sie zu den Gedenkorten Auschwitz I, das zunächst ausgebaute Stammlager, die Überreste des Vernichtungslagers Birkenau (Auschwitz II) und die Bahn-Nebenrampe zwischen den Konzentrationslagern Auschwitz und Birkenau. Die drei Kilometer zwischen den ehemaligen Lagern Auschwitz und Birkenau können Sie zu Fuß gehen. Alternativ kann ein Busshuttle genutzt werden. Dazu können Sie sich intensiv mit den Geschehnissen in der Gedenkstätte und dem internationalen Begegnungs- und Holocaust-Forschungszentrum beschäftigen. Zur 3,5 h dauernden Führung gehören zudem ein Guide, der Kopfhörerverleih und eine Filmvorführung.

Nördlich von Prag befindet sich das KZ oder Ghetto Theresienstadt. Ende des 18. Jhd. als Festung zur Verteidigung Böhmens erbaut, wurde 1940 zuerst ein Gestapo-Gefängnis und später Sammel- und Durchgangslager auf dem Weg in die großen Vernichtungslager eingerichtet. In der heutigen Gedenkstätte "Kleine Festung" können Sie zahlreiche Einrichtungen aus der Zeit des Nationalsozialismus besichtigen. Im Kinosaal können Besucher erhaltene Szenen des Films "Theresienstadt. Ein Dokumentarfilm aus dem jüdischen Siedlungsgebiet" ansehen. In der ehemaligen Schule können Sie das Ghetto-Museum besuchen.

In der KZ-Gedenkstätte Dachau bei München können Schulklassen geführte Rundgänge (Dauer ca. 2,5 Stunden) buchen. Neben den historischen Bauwerken werden auch die Biographien ehemaliger Häftlinge mit einbezogen, um einen personalisierten Zugang zum Thema zu erhalten. In München selbst können Sie weitere bedeutende Orte besuchen:  die DenkStätte Weiße Rose rund um das Wirken von Hans und Sophie Scholl Lichthof der Ludwig-Maximilians-Universität München oder das NS- Dokumentationszentrum. Dort wird die Geschichte des Nationalsozialismus in München ab dem Ende des 1. Weltkriegs beleuchtet.

Die Berliner Mauer ist eines der bedeutendsten Symbole für den Kalten Krieg und die Teilung Deutschlands. Heute informieren in Berlin Museen, Dokumentationszentren und Gedenkstätten über die Hintergründe. Besuchen sollten Sie auf jeden Fall die Gedenkstätte Hohenschönhausen. In der ehemaligen Untersuchungshaftanstaltdes Ministeriums für Staatssicherheit erfahren Sie mehr über politische Verfolgung und Unterdrückung in der kommunistischen Diktatur. Im Stasi-Museum Berlin - Gedenkstätte Normannenstraße erhalten Sie Einblicke in die Arbeit der Staatssicherheit und unterschiedliche Aspekte des politischen Systems in der DDR. Die Gedenkstätte Berliner Mauer bietet authentische Berichte zu den Ereignissen rund um die Mauer.